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Mhd. be-, ahd. bi- sind die zum tonlosen Verbalpräfix gewordene Präposition bei. Ihnen entsprechen got. bi-, niederl. be-, engl. be-. Daneben bestand ahd. ein betontes Präfix bi- bei Substantiven und Adjektiven ( Beichte, bieder). Das Verbalpräfix bezeichnete zunächst rein räumlich die Richtung eines Vorgangs, z. B. »befallen« (ahd. bifallan bedeutet »hinfallen«), dann allgemeiner die (zeitlich begrenzte) Einwirkung auf eine Sache oder Person, z. B. »begießen, bemalen, begeifern, beschimpfen, belachen«.
Diese kann bis zur vollen Bewältigung gehen, z. B. »bedecken, besteigen«. Damit wurde be- zu einem auch heute noch oft gebrauchten Präfix, aus intransitiven Verben transitive zu machen, vgl. z. B. »beleuchten, bedrängen, bekämpfen«.
Ferner drückt be- das Versehen mit einer Sache oder das Zuwenden einer Fähigkeit aus, z. B. »bekleiden, beaufsichtigen« (zu den Substantiven Kleid, Ampel, Aufsicht), auch das Bewirken eines Zustandes, z. B. »beengen, bereichern, besänftigen« (zu den Adjektiven eng, reich, sanft). In vielen Fällen hat sich die Bedeutung der Verben von der ihrer Grundwörter stark entfernt; teilweise sind diese auch untergegangen ( beginnen, beleidigen u. a.). Einige Bildungen mit be- in der Form des 2. Partizips gehören zu Substantiven, z. B. »begütert, bejahrt, bebrillt, behost«. In bleiben und bange ist der Vokal des Präfixes ausgefallen.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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